Es ist mal wieder Zeit für eine Erfolgsgeschichte mit den Basiskarten. Heute die eines Stammkunden, der bereits während seines Studiums auf die Basiskarten gesetzt hat. In diesem Interview erfahrt ihr, wie Max gelernt hat, was er im Nachhinein anders machen würde und welche Addons er zusätzlich empfiehlt. Vielen Dank für das ehrliche Interview und herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis, Max!
Hallo, Max! Wie ist es gelaufen?
Mit meinem Gesamtergebnis der ersten Prüfung von 10,34 Punkten (Staatsteil 9,5) bin ich nun mit etwas Abstand
zufriedener als direkt nach Bekanntgabe der Noten nach der mündlichen Prüfung. Es fühlt nach wie vor nicht so an, als würde das den tatsächlichen Aufwand der Examensvorbereitung widerspiegeln,
aber alles in allem ist es eine runde Sache.
In welchem Semester bist du ins Examen gegangen? Wie lang war deine Examensvorbereitung insgesamt? Hast du abgeschichtet?
Ich bin im 9. Semester in den universitären Schwerpunkt und nach sich daran direkt anschließender 1,5-jähriger Vorbereitung dann im 12. Semester in den Staatsteil.
Abschichten ist in meinem Bundesland leider nicht möglich. Andernfalls hätte ich das aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Anspruch genommen.
Wie fandest du die Klausuren? Wie war dein Gefühl danach?
Es fällt mir seit dem 1. Semester schwer, Klausuren einzuschätzen. Je einfacher sie mir vorkommen, desto schlechter ist in der Regel auch meine Note. In meiner besten Klausur war ich nach 3,5 Stunden fertig und habe abgegeben. Mit dem Wissen um meine Noten waren sie wohl auf einem ähnlichen Niveau wie die Probeklausuren der Uni und des Reps.
Direkt im Anschluss an die Klausuren war ich einfach nur froh, diese Tage hinter mir zu haben. Je weiter die Klausuren in die Vergangenheit rückten, desto nervöser wurde ich. Kurz vor der Ergebnismitteilung war es dann schwer, mich selbst davon zu überzeugen, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht durchgefallen zu sein.
Wie hast du dich vorbereitet? Hast du ein Rep besucht? Mit welchen Mitteln hast du gelernt?
Ich habe, wesentlich durch Angst motiviert, das Repetitorium von Jura Intensiv besucht. Nachdem ich zu Beginn des Reps schon einige Basiskartenstapel in meiner Lernrotation hatte, habe ich mich
darauf beschränkt, im Rep zusätzlich Gelehrtes in eigene Zusatzstapel einzupflegen. Generell habe ich versucht, vor bzw. zu Beginn jedes neuen Themengebiets zunächst den einschlägigen
Basiskartenstapel zu lernen, um eine solide Basis zu legen.
Meine Lernmittel waren also ausschließlich Anki-Karteikarten. Zum einen die gekauften Basiskarten und zum anderen die aus den JI-Skripten selbst erstellten.
Auf spätere Fragen teilweise vorgreifend muss ich sagen, dass letzteres wohl ein ineffektiver Weg war. Es beruhigt das Gewissen zwar ungemein, sich hunderte Spezialprobleme in eigene Karteikarten zu verpacken. Letzten Endes habe ich aber in den Klausuren von keiner selbst geschriebenen Karteikarte profitiert.
Der Besuch des Reps war wahrscheinlich hilfreich, um eine Tages- und Wiederholungsstruktur zu implementieren, darüber hinaus resultierte daraus aber auch viel zu lernender Ballast. Diese Zeit wäre wahrscheinlich in Probeklausuren besser investiert gewesen.
Was unterscheidet die Basiskarten deiner Meinung nach von anderen Lernmitteln?
Bezüglich der Form gibt es mMn nichts Besseres als einen Algorithmus, der für mich die Wiederholungszeiträume ausrechnet. Bei der schieren Menge an Wissen, die man am Tag X parat haben muss, führt an Karteikarten kein Weg vorbei. Diese dann digital auf verschiedenen Endgeräten abfragen zu können, ist unheimlich komfortabel.
Bezüglich des Inhalts wurde mir während des Reps immer deutlicher, dass es die Basiskarten schaffen, gerade das entscheidende Grundlagenwissen zu vermitteln.
Anders als Lehrbücher oder Skripten, bei denen viele tatsächlich nebensächliche Probleme als notwendiges Wissen etikettiert werden, beschränken sich die Basiskarten auf Grundstrukturen, die einem
auch den Umgang mit unbekannten Problemen ermöglichen.
Wie bist du mit neuen Stapeln umgegangen? Wie viele Karten hast du pro Tag neu gelernt?
Darauf kann ich keine allgemeine Antwort geben. Je nachdem, wie sich die Tage sonst strukturiert haben, habe ich die Zahl entsprechend angepasst. Auch wie viele neue Karten ich bis zu einem
bestimmten Tag gelernt haben wollte, hat sich auf die Anzahl der neu zu lernenden Karten ausgewirkt.
Hast du irgendwelche besonderen Tipps zum Lernen der Basiskarten oder dem Umgang mit Anki?
Gegen Ende der sich ans Rep anschließenden halbjährigen komplett selbstständigen Vorbereitung fiel es mir zunehmend schwerer, mich an die Karteikarten zu setzen.
Ich habe mich daher auf die Suche nach motivierenden Addons gemacht.
Als hilfreich empfunden habe ich dabei:
Wie sah ein typischer Tag in der Examensvorbereitung für dich aus? Wie viele Tage hast du pro Woche gearbeitet?
Bis ein paar Wochen vor dem Examen war das komplette Wochenende lern- und klausurenfrei.
Unter der Woche habe ich an Tagen, an denen auch Rep-Veranstaltungen waren, zusätzlich etwa 2-3 Stunden netto Karteikarten gelernt und neue geschrieben.
An repfreien Tagen habe ich mich (zumeist erfolgreich) bemüht, 4-5 Stunden netto Karteikarten zu lernen und neue zu schreiben. Alternativ habe ich eine Probeklausur geschrieben und dann je nach Gefühl noch ein paar Karteikarten gelernt oder Feierabend gemacht.
Die App „Forest“ wirkt wahre Wunder.
Wie viele Übungsklausuren hast du geschrieben?
Tatsächlich ausformuliert und abgegeben wohl 10. Etwa 20 habe ich ausführlich skizziert und mit der Lösung abgeglichen.
Was war für dich das Schwierigste an der Examensvorbereitung?
Über den langen Vorbereitungszeitraum die Motivation nicht vollständig zu verlieren und gleichzeitig ob der Aussicht auf die zwei entscheidenden Wochen mental halbwegs stabil zu bleiben.
Worauf kam es aus deiner Sicht letztlich besonders an im Examen?
Nachdem weder eines meiner selbst in Karteikarten gegossenen Spezialprobleme noch ein vorher gelerntes Urteil in einer Klausur eine Rolle spielte, ist die unbefriedigende Antwort die Beherrschung von Grundstrukturen und die Arbeit am bzw. mit dem Sachverhalt.
Wenn du in der Zeit zurück zu deinem ersten Semester reisen könntest, welche Tipps würdest du deinem früheren Ich mitgeben?
Grundstrukturen > Klausurentraining >>> Alles Andere
Was steht als nächstes an und wird Anki dabei auch eine Rolle spielen?
Ich habe mich für die Aufnahme ins Referendariat beworben. Bei (zu erwartender) Aufnahme steht also die Praxis und dann das 2. Examen auf dem Programm.
Soweit ich das jetzt überblicken kann, wird selbstverständlich auch die Vorbereitung darauf wieder im Wesentlichen auf Anki basieren.
Max, vielen Dank für das Interview!
👉 Tipp: Hier geht's weiter zu meinem letzten Interview mit Thomas. Für allgemeines Feedback zu den Basiskarten klick hier.
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