Die Basiskarten im direkten Vergleich: Marie hat erst nach ihrem bestandenen Freiversuch angefangen, mit den Basiskarten zu lernen. Wie das geklappt hat, berichtet sie euch in diesem inspirierenden Interview! Marie, vielen Dank für's Mitmachen und nochmal herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Ergebnis!
Hallo, Marie! Wie ist es gelaufen?
Es ist unglaublich gut gelaufen!! Ich habe im Herbst meinen Notenverbesserungsversuch geschrieben und jetzt im Ergebnis 10,51 Punkte bekommen.
Vor einem Jahr hatte ich den Freischuss geschrieben, damals habe ich mich noch komplett ohne Anki und die Basiskarten vorbereitet. Im Ergebnis hatte ich ein Befriedigend, im Staatsteil aber nur ein Ausreichend. Deshalb bin ich super glücklich darüber, dass ich mich jetzt auf ein zweistelliges VB verbessern konnte!
Wie fandest du die Klausuren? Hattest du danach ein gutes Gefühl?
Nein, direkt nach den Klausuren hatte ich kein gutes Gefühl und ich habe auch bis zur Ergebnisverkündung hin und wieder gedacht, dass ich durchgefallen sein könnte.
Wie hast du dich vorbereitet? Hast du ein Rep besucht? Mit welchen Mitteln hast du gelernt?
Nach dem Freischuss hatte ich nur ein Jahr Zeit, um mich auf den Verbesserungsversuch vorzubereiten, weil man spätestens im übernächsten Termin schreiben muss. In diesem Jahr habe ich mich
hauptsächlich in Eigenregie und mit meiner Lerngruppe vorbereitet. Vor dem Freischuss hatte ich aber ein kommerzielles Rep besucht.
Durch ein Interview von Thomas bin ich glücklicherweise auf Anki und die Basiskarten aufmerksam geworden. Die Basiskarten waren wirklich der Kern meiner Vorbereitung und ich habe in erster Linie damit gelernt. Eigentlich wollte ich alle Basiskarten bis zum Examen durchbekommen, das hat aber aus Zeitgründen nicht mehr ganz geklappt. Deshalb musste ich am Ende einige Strafrecht-Stapel weglassen. Die Strafrecht-Klausur war dann auch tatsächlich meine schlechteste Klausur :D
Daneben habe ich diverse Fallbücher durchgearbeitet. Besonders empfehlen kann ich:
- Fälle für Fortgeschrittene im Bürgerlichen Recht von Werner/ Saenger
- Klausurenkurs im Bürgerlichen Recht II von Falk/ Schneider
- Klausurenkurs im Staatsrecht II von Degenhart
- Klausurenkurs im Strafrecht III von Beulke (Da sollte man sich nicht von meiner Strafrecht-Klausur abschrecken lassen, das Buch ist wirklich spitze!)
Was unterscheidet die Basiskarten deiner Meinung nach von anderen Lernmitteln?
Die Basiskarten haben meiner Meinung nach einige Vorteile gegenüber anderen Lernmitteln:
1.
Sie haben eine hohe inhaltliche Qualität und Verlässlichkeit, was sicher daran liegt, dass Thomas sie immer wieder überarbeitet und verbessert
und außerdem selbst benutzt hat. Man kann sich auf die Inhalte, die man durch die
Basiskarten lernt, wirklich zu 100 % verlassen und man sammelt gleichzeitig auch kein unnötiges Wissen an, sondern nur das, was man in der Klausur wirklich braucht. Einige Karten konnte ich in
meinen Examensklausuren echt eins zu eins anwenden, z.B. aus ZPO II die Karten zur Vollstreckung in schuldnerfremde Sachen.
2.
Der zweite Vorteil, den man bei anderen Lernmitteln nicht hat, ist natürlich Anki. Da man die Basiskarten mit Anki lernt und somit immer wieder
wiederholt, kann man sich einfach sicher sein, dass man die Inhalte in den entscheidenden Situationen (also der Klausur und der Mündlichen Prüfung) auf Knopfdruck abrufen kann. Bei vielen anderen
Lernmitteln ist der Nachteil, dass man das Gelernte schnell wieder vergisst.
3. Man spart sich unglaublich viel Zeit, die man darauf verwenden müsste, alle Rechtsgebiete selbst zusammenzufassen. Gerade wenn man, so wie ich, nur eine begrenzte Zeit für die Examensvorbereitung zur Verfügung hat, ist das ein entscheidender Vorteil.
Wie sah ein typischer Tag in der Examensvorbereitung für dich aus? Wie viele Tage hast du pro Woche gearbeitet?
Meine Wiederholungen in Anki habe ich täglich gemacht und auch neue Karten gelernt, falls welche anstanden. Das hat meistens schon den ganzen Vormittag in Anspruch genommen. Ansonsten habe ich
hauptsächlich Fälle und Klausuren gelöst, meistens nur per Skizze, ganz selten wirklich ausformuliert. Zusätzlich habe ich noch eigene Karteikarten erstellt und ergänzt. Einmal in der Woche habe
ich mich dann immer noch mit meiner Lerngruppe getroffen (während des Lockdowns digital). Am Wochenende habe ich in der Regel nur die Wiederholungen gemacht.
Wie viele Übungsklausuren hast du geschrieben?
Insgesamt werden es wohl um die 20-30 gewesen sein, die ich tatsächlich ausformuliert habe (inkl. Probeexamen und der Vorbereitung auf den Freischuss).
Während meiner Vorbereitung auf den Verbesserungsversuch habe ich nur noch wenige Klausuren wirklich ausformuliert, sondern eher skizzenhaft gelöst. Das war auf Grund des Zeitdrucks einfach effizienter.
Außerdem ist unser Uni-Klausurenkurs leider auch für einige Zeit Corona-bedingt ausgefallen. Deshalb bin ich dazu übergegangen mehr mit Fällen aus Fallbüchern zu lernen.
Gibt es sonst noch Tipps, von denen du besonders profitiert hast und die du weitergeben möchtest?
1.
Probiert unbedingt die Merkwort-Technik aus! Ich war am Anfang eher skeptisch, ob ich sie sinnvoll nutzen kann, aber inzwischen bin ich ein Fan
davon. Sie ist wirklich gut geeignet, um sich lange Schemata einzuprägen. Ich habe mir in einigen Examensklausuren schnell das Merkwort oben auf meiner Skizze notiert und konnte dann sicher sein,
dass ich keinen Punkt vergesse. Gerade wenn man unter Druck steht, ist das super!
2.
Lerngruppen kann ich echt nur empfehlen! Ein paar Mitstreiter zu haben hilft dabei in der langen Zeit der
Examensvorbereitung motiviert zu bleiben.
3. Zur Mündlichen Prüfung: Ich kann jedem nur empfehlen so viel wie möglich Prüfungssimulationen zu machen. Die Mündliche Prüfung ist nochmal eine ganz andere Situation als die Klausur und man muss es ein bisschen üben schnell auf die Fragen zu reagieren und seinen Gedankengang sinnvoll mit den Prüfern zu teilen. Das lohnt sich in jedem Fall, denn man kann sich durch die Mündliche Prüfung immer auch nochmal deutlich verbessern.
Gibt es etwas, das du im Nachhinein anders machen würdest? Worauf kam es aus deiner Sicht letztlich besonders im Examen an?
Ich hätte gerne schon viel früher mit Anki und den Basiskarten gelernt, denn im Examen wird erwartet, dass man die Grundlagen jedes Rechtsgebiets absolut sicher beherrscht. Dafür eignet sich die regelmäßige Wiederholung mit Anki sehr gut. Außerdem kann man auch mit unbekannten Problemen viel besser umgehen, wenn die Basics sehr gut sitzen. Deshalb würde ich die meiste Zeit in die Basics und das Üben von Fällen stecken. Das zahlt sich im Examen aus meiner Sicht am meisten aus.
Was steht als nächstes an und wird Anki dabei auch eine Rolle spielen?
Ich starte jetzt im Frühjahr erstmal mit dem Referendariat. Für das zweite Examen habe ich Anki und die Basiskarten auch wieder fest eingeplant!
Marie, vielen Dank für das Interview!
👉 Tipp: Hier geht's weiter zu meinem letzten Interview mit Jannik. Für allgemeines Feedback zu den Basiskarten klick hier.
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PL (Mittwoch, 02 Juni 2021 17:39)
Vielen Dank für die Interviews. Immer wieder interessant und motivierend.