Kurze Antwort: Ja, uneingeschränkt. Für diejenigen, die ihr Studium so schnell wie möglich durchziehen wollen, bieten Anki und die Basiskarten sogar einige nie dagewesene Vorteile. Welche das sind und worauf du achten musst, erfährst du in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Basiskarten eignen sich gut dazu, ein Rechtsgebiet erstmalig zu lernen. Du kannst sie problemlos ab dem ersten Semester einsetzen.
- Um das Maximum aus ihnen herauszuholen, lernst du die Karten für ein Rechtsgebiet schon vor (!) Beginn der jeweiligen Vorlesung und hörst dir diese dann mit Vorwissen an.
- Durch die Wiederholung mit Anki hast du die Möglichkeit, dich vom ersten Semester an effektiv auf dein Examen vorzubereiten. Wenn du von Anfang an am Ball bleibst, kannst du dadurch einige Jahre Studienzeit einsparen.
Die Basiskarten wurden ja ursprünglich zur Examensvorbereitung erstellt. Kann ich sie trotzdem schon zu Beginn meines Studiums nutzen, um mir den Stoff erstmalig zu erarbeiten?
Definitiv ja. Die Basiskarten enthalten das Basiswissen, nicht mehr und nicht weniger. Was du später für das Examen wissen musst, unterscheidet sich nicht von dem Wissen, das du in den Anfangssemestern lernst. Deshalb geht man vor dem Examen ja auch ins Repetitorium ("Wiederholium") – eben um das bereits Gelernte noch einmal zu wiederholen.
Die Basiskarten sind zudem – verglichen mit den üblichen Lehrbüchern und Skripten – einfacher und klarer formuliert. Ich habe mir viel Mühe gegeben, den Stoff leicht verständlich auszudrücken und ihn auch ohne Vorwissen gut lernbar zu machen. Ich habe mich damals nämlich selbst oft darüber geärgert, dass die Verfasser irgendwelcher Skripte ihre Leser mitunter behandeln wie Teilnehmer einer Fachtagung. Viele Experten können sich offenbar nicht mehr vorstellen, wie es ist, von ihrem Thema keine Ahnung zu haben. Als ich die Basiskarten erstellt habe, war ich selbst kein Experte, sondern jemand, der den Stoff einfach verstehen wollte.
Was sind die "nie dagewesenen Vorteile", die Anki und die Basiskarten angeblich bieten?
Um diese Frage zu beantworten, muss ich etwas ausholen und schildern, wie ich damals mein Studium angegangen bin und wie auch heute noch viele vorgehen: Anstatt von Anfang an auf das Examen hinzulernen, das schließlich die einzige für uns dauerhaft relevante Note liefert, behandeln wir jedes Semester als abgeschlossene Einheit, ähnlich wie in einem Bachelor-Studiengang. Wir konzentrieren uns immer ausschließlich auf die jeweils aktuellen Fächer. Die lernen wir zwar gleich ab dem ersten Semester quasi auf Examensniveau (Man vergleiche einmal den beliebten Brox/Walker mit einem BGB AT-Examensskript!), aber nur, um sofort nach der Abschlussklausur jede Erinnerung daran wieder zu vergessen. Zu Beginn der Examensvorbereitung stellt man dann ernüchtert fest, dass man eher bei null anfängt, als bereits Bekanntes zu wiederholen (von wegen "Repetitorium"!). Das ging nicht nur mir so. Hier Zitate von zwei Kunden (die am Ende trotz dieses ineffizienten Vorgehens ebenfalls mit einer tollen Note abgeschlossen haben):
Ich muss aber sagen, dass ich mit relativ wenig juristischem Wissen ins Rep gestartet bin. Klar, habe ich immer für die Klausuren während des Hauptstudiums gelernt, aber das Gelernte habe ich danach wieder vergessen. Die Annika am Anfang des Reps wusste z.B. nicht mal mehr, wie man den § 823 BGB prüft.
Ich hatte von Anfang an geplant, mich 18 Monate vorzubereiten, weil ich absolut kein Vorwissen hatte. Ich habe immer in den ersten 4 Semestern erst wenige Tage vor den Klausuren den Stoff erstmals angeschaut, dann Bulimielernen betrieben und schon wenige Tage nach der Klausur komplett vergessen. Übergreifendes Rechtsverständnis o.ä. war nie vorhanden und spätestens das Jahr im Ausland hat dann dafür gesorgt, dass ich nicht einmal mehr wusste, wo z.B. der Verwaltungsakt normiert ist bzw. was das überhaupt ist. Mir war also klar, dass ich mir ausreichend Zeit nehmen müsste, wenn da irgendetwas vorzeigbares herauskommen sollte.
Gegen dieses Problem, das aus meiner Sicht übrigens das reformbedürftigste in unserem Studium darstellt, hilft es nicht, dass unsere Studienordnung davon ausgeht, dass die späteren Fächer ja auf den früheren aufbauen und man diese dadurch quasi mitwiederholt. Es hilft auch nicht, dass Professoren immer mal wieder anmahnen, das bereits Erlernte selbstständig zu wiederholen. Beim Einsatz traditioneller Lernmittel (Vorlesungsunterlagen, Papierkarteikarten) ist damit ein derartiger Aufwand verbunden, dass dies für den allergrößten Teil der Studentenschaft praktisch nicht durchhaltbar ist.
Okay, und was ist durch Anki und die Basiskarten nun anders?
Anki stellt ein höchst effizientes Wiederholungssystem zu Verfügung, das die überkomplexe Aufgabe "Behalte alles Gelernte bis zum Examen!" auf ein praktikables Level herunterbricht: "Wiederhole jeden Tag die paar fälligen Karteikarten!" Anki weiß besser als du, wann du welche Information wiederholen solltest, um sie nicht zu vergessen. Du musst dir keine eigenen Lernpläne erstellen und dich daran halten, sondern einfach nur regelmäßig das Programm öffnen und deine Wiederholungen machen. Das ist ein Riesenunterschied!
Durch die Basiskarten verfügst du zudem von Anfang an über genau den Stoff, den du später im Examen brauchst. Du kannst dein gesamtes Studium lang damit lernen, anstatt wie die meisten erst in der Examensvorbereitung (was dir ja ebenfalls schon einen Berg an Arbeit abnimmt!). Das ist nicht nur weniger Arbeit, sondern sogar effektiver, als Unterlagen zu kaufen, sie zu lernen, anschließend wieder zu vergessen und dann in der Examensvorbereitung nochmal mit neuen Unterlagen bei null anzufangen. Wenn du von Anfang an dranbleibst und regelmäßig deine Wiederholungen machst, beginnst du deine Examensvorbereitung auf einem Niveau, das ich vielleicht nach eineinhalb Jahren expliziter Vorbereitung hatte, und kannst sofort in die Vertiefungsphase einsteigen. Ich bin überzeugt davon, dass du dir auf diese Weise einige Semester Studienzeit ersparen kannst.
Was ist, wenn ein Update für einen Stapel erscheint? Muss ich den dann nochmal kaufen?
Updates sind inklusive. Anders als bei herkömmlichen Lehrbüchern oder Skripten brauchst bei den Basiskarten keine Neuauflage zu kaufen, nur weil sich im Vergleich zur Vorauflage 0,5% eines Rechtsgebiets verändert haben.
Kann ich die Basiskarten verändern?
Ja, die Basiskarten sind vollständig veränderbar. Du kannst jede einzelne Karte um weiteres Wissen ergänzen oder so umgestalten, dass sie für dich perfekt verständlich ist. Welches andere Lernmittel bietet dir diese Möglichkeit?
Was passiert mit meinen Veränderungen, wenn ein Update erscheint?
Das ist kein Problem: Deine Veränderungen und von dir neu hinzugefügte Karten gehen aufgrund der schonenden Update-Funktion im Falle eines Updates nicht verloren.
Hast du sonst noch Tipps für mich speziell zum Studienanfang?
Dazu werde ich bald noch einen eigenständigen Beitrag veröffentlichen. Ein Ratschlag, den ich bereits vorwegnehmen kann, ist dieser: Du kannst mit ein wenig mehr Aufwand im Vorfeld viel mehr aus den Vorlesungen herausholen, die du ohnehin besuchst. Anstatt Vorlesungen nachzuarbeiten (definitiv kein Fehler), empfehle ich nachdrücklich dazu, sie vorzubereiten. Wenn du dir zu dem jeweiligen Rechtsgebiet vorab ein kurzes Skript mit Anki erarbeitest oder schon vor Beginn der Vorlesung alle Basiskarten dazu lernst, wirst du daraus wesentlich mehr mitnehmen. Anstatt den Stoff beim ersten Hören direkt verstehen zu müssen, wirst du ständig bereits bekanntes Wissen wiedererkennen und kannst Neues bequem in dein bereits vorhandenes Wissensnetz einfügen. Das gibt dir nicht nur ein gutes Gefühl, sondern macht auch die Mitarbeit wesentlich leichter.
Ansonsten ist die Lernapotheke aus meiner Sicht nach wie vor lesenswert, um eine Übersicht über die Techniken und Programme zu erhalten, die mir damals wirklich geholfen haben (auch abseits von Anki). Der Teil zu meiner Examensvorbereitung sollte aufgrund der detaillierten Auswertung aller meiner Pomodoro-Einheiten nach wie vor genauer sein als vergleichbare Berichte.
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